Das Weisse Kreuz in Burgeis – ein Traditionshotel mit Geschichten.

Wie lange es das Weisse Kreuz in Burgeis schon gibt, das kann heute niemand mehr so genau sagen. Als Krämerladen, Gastwirtschaft oder Traditionshotel – unser Haus war immer schon ein Ort der Begegnung und der Gastfreundschaft. Das Weisse Kreuz in Burgeis ist geprägt von seiner bewegten Geschichte und bewegenden Geschichten: Sie erzählen von geschäftstüchtigen Wanderkrämern, einer großen Liebe, schmerzlichem Verlust und mutigen jungen Frauen. Die Geschichte des Hauses ist untrennbar mit der Geschichte der Familie Theiner verbunden. In unserem Traditionshotel berührt die Vergangenheit die Zukunft: Ein Urlaub im Vinschgau ist immer ein Blick zurück ins Gestern - ohne das Heute aus den Augen zu verlieren. Begleiten Sie uns auf einen Streifzug in die Vergangenheit:

1871

Die „Kroumer“ und das Weisse Kreuz

Als der tüchtige Josef Theiner im Jahre 1871 das Weisse Kreuz am Dorfplatz von Burgeis samt dazugehöriger Landwirtschaft kauft, hat er es im ärmlichen Obervinschgau schon zu bescheidenem Wohlstand gebracht: als Wanderkrämer und als Besitzer eines kleinen Ladens. Das Weisse Kreuz in Burgeis ist eines von vielen gleichnamigen Häusern im Vinschgau. Wie sie alle liegt es an der Via Claudia Augusta, einer legendären Handelsroute aus der Römerzeit. Man glaubt, dass das Weisse Kreuz schon vor Hunderten von Jahren als Reisehospiz errichtet wurde. Josef Theiner baut einen Teil des Hauses zu einem Krämerladen um. Noch heute werden die Mitglieder Familie Theiner von den Burgeisern „die Kroumer“ (= die Krämer) gerufen.

1940

Gute Geschäfte in schwierigen Zeiten

Trotz zweier schrecklicher Weltkriege und widrigsten Umständen können die „Kroumer“ ihre Geschäfte kontinuierlich ausbauen. Mit nur 22 Jahren übernimmt Heinrich Theiner die Führung des Hauses. In den 1950er-Jahren besteht das Weisse Kreuz in Burgeis aus einer modernen Landwirtschaft, einem großen Krämerladen, einem florierenden Weinhandel und einem weitum bekannten Gasthof.

1950

Burgeis statt Mailand

Am am 1. Oktober 1950 beginnt Maria Blaas, eine Bauerstochter aus dem nahen Örtchen Plagött, ihre Lehre als Verkäuferin im Weissen Kreuz in Burgeis. Eigentlich hätte sie lieber als Kindermädchen im mondänen Mailand ihr Geld verdient. Doch ihre Mutter weiß das zu verhindern und schickt sie zu den „Kroumern“. Der junge Kurt Theiner ist wohl schon früh von Maria angetan, doch die zieht es nach ihrer Lehre zunächst nach Innsbruck, wo sie eine Hauswirtschaftsschule besucht. Kurt lässt nicht locker, schreibt unzählige Briefe und nimmt sogar die lange Reise nach Innsbruck auf sich – nur, um seine Angebetete zu bitten, mit ihm zurück nach Burgeis zu gehen. Mit Erfolg: Die beiden heiraten, übernehmen das Weisse Kreuz in Burgeis und bekommen vier Kinder:  Beate, Elke, Thomas und Joachim.

1960

Das erste Auto im ganzen Dorf

Noch heute schwärmt Maria Theiner von ihrem Kurt:  Ein so liebenswerter, gütiger Mensch sei er gewesen. Und ein motivierter Geschäftsmann obendrein. Kurt Theiner ist der fortschrittlichste Unternehmer im ganzen Obervinschgau. Bereits Mitte der 1960er-Jahre träumt er davon, ein Hallenbad zu bauen – und das zu einer Zeit, in der fließendes Wasser im Dorf noch keine Selbstverständlichkeit ist. Das Weisse Kreuz in Burgeis bringt die Annehmlichkeiten der Moderne ins einfache Landleben: Hier steht das erste Telefon des Dorfes. Eine echte Sensation ist aber das Automobil. Die Theiners sind wohl die ersten, die mit einem motorisierten Vehikel durchs Obervinschgau fahren.

1964

Die Gäste kommen - endlich Urlaub im Vinschgau

Im Weissen Kreuz in Burgeis wird wieder gebaut. Kurt und Maria Theiner geben die Landwirtschaft auf und modernisieren den Gasthof und das Geschäft. Der „Fremdenverkehr“ kommt nun auch im Obervinschgau in Schwung. Im Weissen Kreuz gibt es bereits 7 Zimmer, die meist an durchreisende Händler vermietet werden. Im Sommer zieht es aber auch immer mehr Italiener aus den Städten hierher.  Familie Descari aus Mailand zählt zu den allerersten Feriengästen im Weissen Kreuz in Burgeis – über 15 Jahre lang verbringen sie ihren Urlaub im Vinschgau.

1970

Ein tragischer Verlust

Was als unbeschwerter Familienskitag beginnt, endet in einer Tragödie. Nach einem scheinbar harmlosen Sturz erleidet Kurt Theiner schwere innere Verletzungen. Er wird sofort operiert und erholt sich zunächst gut. Sein Tod kommt völlig unerwartet: Mit nur 32 Jahren verstirbt Kurt an einer Embolie. Maria Theiner ist plötzlich Witwe. Sie muss sich um vier Kinder und den Betrieb kümmern. Die mutige junge Frau arbeitet hart. An ihre erste Handlung als Chefin im Hotel Weisses Kreuz in Burgeis erinnert sie sich noch genau: einen handgeschriebenen Brief an eine Reisegruppe aus Deutschland. 

1974

Das schönste Haus weit und breit

Vier Jahre später findet der Polizist Karl Theiner den Weg an Marias Seite. Die Namensgleichheit ist ein Zufall, aber kein Wunder: Theiners gibt es in und um Burgeis viele. Karl hilft zunächst im Betrieb, wird im bald zum guten Freund und schließlich zur neuen Liebe. Auch er ist ein Mann mit Visionen und plant, eine Bar zu eröffnen. Um seinen Traum finanzieren zu können, verkauft er sein Erbe an seine Partnerin: Ein altes Haus, gleich auf der anderen Straßenseite. Schiefe Wände, knarrende Balken, eingeschlagene Fensterscheiben – das Gebäude ist arg mitgenommen. Und doch umgibt es ein besonderer Zauber. Maria Theiner bestellt einen Gutachter nach Burgeis, um das 800 Jahre alte Haus schätzen zu lassen. Die Worte des Experten sorgen für einige Aufregung: Das sei eines der schönsten Häuser im ganzen Vinschgau, wenn nicht gar das allerschönste.

 

 

1985

Generationenwechsel

Maria Theiner übergibt das Unternehmen Weisses Kreuz in Burgeis ihren Söhnen: Thomas Theiner übernimmt das Traditionshotel, sein Bruder Joachim führt das Lebensmittelgeschäft weiter.

1999

Wasser marsch

Kurt Theiners Traum vom Schwimmbad wird endlich wahr. Fast 40 Jahre nach seinen ersten Plänen bauen die Nachkommen ein Hallenbad. Das Weisse Kreuz in Burgeis bekommt auch einen großen Wellnessbereich und eine Tiefgarage.

2011

Der Löwe erwacht zum Leben

Die „Kroumer“ stellen erneut ihren Pioniergeist unter Beweis. In einer beispiellosen Aktion wird der 800 Jahre alte Ansitz zum Löwen sanft aus seinem Dornröschenschlaf gerüttelt. Thomas und Joachim Theiner scheuen keine Kosten und Mühen, dem wohl schönsten Haus im Vinschgau neues Leben einzuhauchen. In enger Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Denkmalamt schafft das Architektenduo Stephan Marx und Elke Ladurner eine einzigartige Symbiose aus historischer Bausubtanz und zeitgenössischer Architektur.

2013

Preisgekrönte Pionierleistung

Auch im Hotel Weisses Kreuz wird nun gebaut. Von der Rezeption, der Bar und den Restaurants über den Wellnessbereich und die Beautyabteilung bis zu den Zimmern und Suiten – Familie Theiner modernisiert das gesamte Weisse Kreuz in Burgeis. Die Geschichte und die Geschichten rund um dieses Traditionshotel rücken auch in der Gestaltung in den Vordergrund. Elemente moderner Architektur fügen sich nahtlos und stilsicher ein. Das Hotel Weisses Kreuz und der Ansitz zum Löwen „wachsen zusammen“ und bilden mit dem verbindenden Dorfplatz das Zentrum von Burgeis. Dieses Konzept findet auch in Fachkreisen großen Anklang. Die sorgsame Reaktivierung und die aufwändige Sanierung gewinnen mehrere Preise und Auszeichnungen.

2016

6 Generationen Weisses Kreuz in Burgeis

Mit Mara Theiner lenkt erneut eine junge Frau die Geschicke des Traditionshotels. Nach ihrer Ausbildung an der Landeshotelfachschule Kaiserhof geht Mara mit ihrem Lebensgefährten Marc auf Wanderschaft. Von den Besten lernen und selbst immer besser werden – in Kitzbühel, Zürich und Lech am Arlberg lernen die beiden die Welt der gehobenen Gastronomie kennen und lieben. Nun sind die beiden „Drhoam“ zuhause angekommen – tatkräftig unterstützt von Omi Maria, Vater Thomas, Mutter Marlene, Onkel Joachim und den Tanten Beate und Justa.

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